Kommunikationspsychologie

Die von Prof. Schulz von Thun begründete Kommunikationspsychologie wurde Mitte der achtziger Jahre unter dem Motto "Miteinander reden" bekannt und verbreitete sich zunehmend in vielen gesellschaftlichen Bereichen. Sie wurde von anderen Wissenschaftsdisziplinen aufgegriffen und in verschiedenen Anwendungsfeldern übernommen. In seinem Ansatz verbindet Schulz von Thun das humanistische mit dem systemischen Denken: Der Mensch wird sowohl in seiner individuellen Entwicklung im Sinne einer Selbstverwirklichung gesehen als auch als Teil von Systemen wie Familie und Betrieb, die das Selbstverständnis und Verhalten beeinflussen.

In der Psychologie zwischenmenschlicher Kommunikation geht es darum, die eigene Art Kontakte zu gestalten, zu erkennen und weiterzuentwickeln. Zur Verständigung gehört neben dem Erlernen nützlicher Strategien auch die persönliche Entwicklung, um mit inneren Vorgängen und zwischenmenschlichen Verwicklungen besser umgehen zu können. Wenn es im Miteinander schief läuft und wir als Menschen aneinander geraten, genügt oft der gute Wille nicht, um aus schwierigen Situationen so herauszukommen, dass wir wieder miteinander klar kommen. Gelungene Kommunikation hängt auch davon ab, ob wir durchschauen, was da läuft: In mir selbst, im Anderen und zwischen uns.

Das Konzept der Stimmigkeit als Kommunikationsideal bezieht sich insofern sowohl auf den äußeren als auch auf den inneren Kontext. Es gilt herauszufinden, welches Verhalten sowohl situations- und systemgerecht als auch authentisch und wesensgemäß ist. Denn Stimmigkeit ergibt sich durch die Übereinstimmung sowohl mit sich selbst als auch mit dem Gehalt der Situation.

Sechs kommunikationspsychologische Modelle und Lehrsätze haben sich in Beratung und Training bewährt, um zwischenmenschliche Vorgänge und Verwicklungen zu erkennen und persönliche Entwicklung anzustoßen.

Kommunikationspsychologische Grundlagen können auch in psychotherapeutische Prozesse einbezogen werden, insbesondere zur Förderung sozialer Kompetenzen.

(Texte zum Teil entnommen aus: Schulz von Thun-Institut für Kommunikation)

[nach oben]